Der richtige Antrieb macht den Unterschied
Radfahrer kennen sie gut – Knieschmerzen. Stunden im Sattel können die Kniegelenke belasten, nicht sofort, aber im Laufe der Zeit.
Obwohl Radfahren zu den gelenkschonenden Aktivitäten zählt, neben Gehen und Schwimmen, setzen längere Touren, erst recht mit Gepäck, die Kniegelenke unter Druck. Neben bekannten Ursachen wie einem falschen Sattel oder ungeeigneter Rahmengröße kann auch die falsche Übersetzung des Getriebes zu Knieproblemen führen. Nicht selten endet diese Entwicklung bei begeisterten Radlern in einer Knieoperation.
Das passende Getriebe: Keine Einheitslösung
Die Frage nach dem optimalen Antrieb hat mehrere richtige Antworten, denn jeder Mensch ist individuell. Ein größerer, schwererer Radler benötigt anderes Equipment als jemand der zierlicher ist. Zudem spielt die Transportlast eine Rolle. Ein Expeditions-Bikepacker, der im Himalaya unterwegs ist, hat andere Anforderungen als ein Flachland-Rennfahrer. Das passende Getriebe hängt von der Situation sowie von individuellen Faktoren wie Kraft und Biomechanik ab. Weniger trainierte Fahrer sollten eine niedrigere Übersetzung wählen, da eine geringere Übersetzung eine höhere Trittfrequenz ermöglicht.
Zoll pro Zahnrad als Maßstab
Die Übersetzung kann auf verschiedene Weisen gemessen werden. Eine Methode ist das Verhältnis von Zahnrad zu Zoll. Dieses Verhältnis zeigt den mechanischen Vorteil verschiedener Zahnradkombinationen an. Die Werte liegen normalerweise zwischen 18 (niedriger Gang), über 70 (mittlerer Gang) bis hin zu 125 (sehr hoher Gang). Ein niedriger Wert ist ideal für Steigungen, ein hoher für schnelles Fahren. Ein ähnliches Maß ist die Entwicklungsmeter pro Kurbeldrehung. Hier ersetzt der Umfang des Laufrads den Durchmesser. Zur Berechnung benötigt man den Abrollumfang des Rads und die Übersetzung von Kettenblatt und Ritzel.
Die optimale Kombination finden
Um die beste Getriebe-Kombination zu ermitteln, greife ich gerne auf die Formel „Zoll pro Zahnrad“ zurück und komme oft auf einen Laufraddurchmesser von 19 Zoll oder weniger. Ein Kettenblatt mit 24 Zähnen und ein hinteres Ritzel mit 11-42 Zähnen haben sich bewährt. Mit dieser Kombination erreiche ich am Berg eine Trittfrequenz von über 80. Ein schonender Ansatz für die Kniegelenke.