Radfahrer klagen über Knieschmerzen. Viele Stunden im Sattel strapazieren die Kniegelenke – Nicht sofort, aber mit der Zeit.

Radfahren ist eine der schonendsten Arten sich fortzubewegen. Lediglich das Gehen und das Schwimmen schonen in ähnlicher Weise die Gelenke. Dennoch bedeutet das längere Radeln, zumal mit Gepäck, mehr Stress für die Kniegelenke. Neben den bekannten Ursachen, falscher Sattel oder eine nicht sorgfältig gewählte Rahmenhöhe, verursacht auch eine unpassend gewählte Übersetzung des Getriebes Knieprobleme. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich begeisterte Radfahrer schon in ihren Dreißigern einer Knie-OP unterziehen müssen.
Aber was ist denn nun das beste Getriebe?
Natürlich gibt mehrere plausible Antworten auf die Frage welche Kombination die Richtige ist. Denn jeder Mensch ist anders. Der große und schwere Radler braucht anderes Equipment als der kleine dünne. Zudem kommt es darauf an, wie viel Gepäck transportiert wird. Ein Expeditions-Bikepacker, der ins Himalaya radelt, hat ganz andere Bedürfnisse als ein Rennfahrer in der Ebene. Das richtige Getriebe wird je nach Situation, sowie nach den individuellen Fähigkeiten, also Kraft und Biomechanik ausgewählt. Je weniger trainiert, desto niedriger sollte die Übersetzung sein. Denn je niedriger die Übersetzung, umso höher die Trittfrequenz.
Wie viele Zoll pro Zahnrad sollen es sein?
Es gibt unterschiedliche Maße um die Übersetzung zu messen. Eines davon ist das Verhältnis von Zahnrad und Zoll.

Die Formel gibt Aufschluss über den mechanischen Vorteil verschiedener Zahnräder. Die Werte reichen normalerweise von 18 (niedriger Gang), über 70 (mittlerer Gang) bis 125 (sehr hoher Gang). Der niedrige Wert ist ideal für bergauf und der hohe für sehr schnelles radeln. Ein äquivalentes Mess-System misst die Entwicklungsmeter je Kurbeldrehung. Diese errechnen sich ähnlich. Der Durchmesser des Laufrads wird durch den Umfang ersetzt. Zur Berechnung der Entfaltung muss man den Abrollumfang des Rads und die Übersetzung von Kettenblatt und Ritzel kennen.
Entfaltung = Abrollumfang X Übersetzung — E = U * I
Die Entfaltung E wird in Meter berechnet. Der Abrollumfang U wird in Meter angegeben und die Übersetzung I ist das Verhältnis der Zähnezahl von Kettenblatt und Ritzel. Die Übersetzung berechnet sich folgendermaßen:
Übersetzung = Zähnezahl Kettenblatt / Zähnezahl Ritzel
Um die ideale Getriebe-Kombination zu finden nutzte ich gerne die Formel Zoll pro Zahnrad und komme regelmäßig auf einen Durchmesser von 19 Zoll für das Laufrad oder sogar darunter. Für das Kettenblatt haben sich 24 Zähne bewährt und für das hintere Ritzel 11-42 Zähne. Mit einer solchen Kombination komm ich am Berg auf eine Trittfrequenz von über 80. Das schont die Kniegelenke.