In Deutschland gibt es etwa 72 Millionen Fahrräder, und jährlich werden damit 24,8 Milliarden Kilometer zurückgelegt. Sobald warme Sonnenstrahlen den Frühling ankündigen, werden die staubigen Räder hervorgeholt und die ersten Radfahrer bevölkern die nahen Erholungsgebiete. Die genaue Zahl der regelmäßigen Pendler ist unbekannt, aber Schätzungen gehen davon aus, dass aufgrund der zunehmenden Verkehrsdichte immer mehr Pendler auf das Fahrrad umsteigen. In der modernen Arbeitswelt gewinnen Fitness und Stressabbau an Bedeutung, und Fahrräder, einschließlich Pedelecs und E-Bikes, werden immer leichter und langlebiger. Diese Trends motivieren Menschen zum Umstieg auf das Fahrrad. Trotz der neuen Konkurrenz auf den Straßen und den daraus resultierenden Konflikten zwischen Verkehrsteilnehmern setzt sich dieser Trend fort. Arbeitgeber beginnen ebenfalls die Vorzüge des Fahrradpendelns zu erkennen und bieten alternative Modelle zum Dienstwagen an. Dennoch gestaltet sich die Politik in diesem Bereich weniger flexibel. Übermäßig komplizierte Vorschriften behindern solche Bemühungen. Beispielsweise gibt es nur wenige Möglichkeiten, Arbeitnehmer steuerlich zu fördern oder sie durch Zusatzleistungen der Krankenkassen beim Umstieg zu unterstützen.

Pendeln – Welches Fahrrad ist das Richtige

Rad Strasse Häuser

Die durchschnittliche einfache Pendelstrecke beträgt zwischen fünf und zehn Kilometer. Wenn keine größeren Steigungen auf der Strecke zu bewältigen sind, genügt ein reguläres Tourenrad. Natürlich kann jedes Fahrrad für das Pendeln verwendet werden. Möchte man jedoch unverschwitzt am Arbeitsplatz ankommen, ist ein leichteres Renn- oder Tourenrad zu empfehlen. Die schmalen Reifen und der reduzierte Komfort sind nicht jedermanns Sache. Als Alternative können breitere Reifen aufgezogen werden. Je breiter die Reifen, desto weniger Erschütterungen spürt man. Dies wirkt sich auch schonender auf die Handgelenke aus. Ein weiterer Vorteil ist das ausgeprägtere Profil, das das Risiko eines Plattfußes verringert. Doch jeder Vorteil hat auch seine Kehrseite: Das Gewicht und der Rollwiderstand nehmen zu. Welches Fahrrad das richtige ist, lässt sich am besten durch Probefahrten verschiedener Modelle beim örtlichen Händler herausfinden.

Das perfekte Rad

Das perfekt abgestimmte Fahrrad ist stets ein Kompromiss zwischen Fahrkomfort und Wendigkeit. Ein leichtes Rad mit schmalen Reifen verleiht besonders im Stadtverkehr eine hohe Wendigkeit. In alltäglichen Situationen mit zahlreichen Ampeln und vollen Straßen, bei häufigem Anfahren und Abbremsen im Sekundentakt, wird man sein leichtes Rad zu schätzen wissen. Doch der sich verschlechternde Zustand unserer Straßen und die Verpflichtung zur Nutzung von Radwegen, die oft das Überfahren von Bordsteinen erfordern, verdeutlichen rasch die Nachteile von Rädern mit dünnen und leichten Reifen. Breitere Reifen und eine gefederte Sattelstütze steigern den Komfort. Wenn man zudem Reifen mit integriertem Pannenschutz wählt, gestaltet sich die Fahrt noch entspannter. Mit einer Federgabel erhöht sich das Gesamtgewicht jedoch von 10–13 kg auf 14–17 kg. Diese zusätzliche Masse erfordert spürbar mehr Kraft und Ausdauer. Sobald man das passende Fahrrad für sich gefunden hat, wird das Pendeln zu einem täglichen Ritual der Entspannung.

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