Radreisen sind einfach herrlich: Im entspannten Tempo die unterschiedlichsten Landschaften entdecken. Dazu noch Land und Leute kennen lernen. Hier findet ihr ein paar Ideen, mit welchem Budget eine solche Reise zu meistern ist. Fährt man mit dem Auto in den Urlaub, wird kaum ein Gedanke über die Gegenstände verschwendet, die schließlich im Kofferraum landen. Platz ist ja genug da. Ganz im Gegensatz zum Fahrrad. Bei einer Radreise ist es besonders wichtig, neben einer qualitativ hochwertigen Ausrüstung auch das Volumen der einzelnen Teile, im Blick zu behalten.

Reise-Träume werden wahr….

Aber zu welchem Preis? – Zunächst die Ausrüstung, also das Fahrrad selbst, Schlafsack, Zelt, Kocher und Isomatte. Dazu noch die Verschleißteilen: Kette und Ritzelkassette, Kurbel, Schalt- und Bremszüge. Ein spezielles und teures Reiserad ist, wenn überhaupt für längere Reisen empfehlenswert. Bleibt die Wahl zwischen einem angepassten Mountainbike oder einem handelsüblichen Trekkingrad (siehe Artikel: Reiserad oder Trekkingrad) . Ich bin sowohl mit sehr günstigen, als auch mit sehr teuren Rädern auf Radreise gewesen. Mein Fazit: Alle handelsüblichen Modelle eigenen sich auch für längere Strecken. Empfehlenswert sind Packtaschen von Vaude oder Ortlieb. Je nach Qualität kostet die gesamte Ausrüstung ab 300 Euro. Wofern nach oben kaum Grenze gesetzt sind.

Ist eine Luxus-Aurüstung notwendig?

Das Zelt kostete mich hundert Euro und ist seit mehr als fünf Jahre regelmäßig in Gebrauch. Obwohl nicht das Leichteste, ist es dennoch wasserdicht und hält starke Winde aus. Neben einem guten Schlafsack, muss eine hochwertige Isomatte in die Satteltasche, schließlich kommt die Kälte von unten. Als Kocher reicht mir ein günstiger Benzinkocher. Das Rad kostet gebraucht etwa 150 Euro, das Zelt 100 Euro, Schlafsack und Kocher sind ab 150 Euro zu haben. Alles in allem keine überwältigend exorbitante Kosten, wie ich finde. Wie viel Sie jedoch während einer Radtour ausgeben, hängt wirklich vom Willen und vom Reisestil der einzelnen Personen ab.

Kosten der Verschleißteile

Bevor man die Reise beginnt, sollten alle Verschleißteile in guten Zustand gebracht werden. Nichts ist ärgerlicher als eine Panne, die durch die richtige Pflege vermeidbar gewesen wäre. Beim Austausch aller Verschleißteile käme man auf etwa 150 – 200 Euro Materialkosten.

Sobald ich Leuten von meinen Radreisen erzähle, denken die meisten, das müsse viel Geld kosten. Nun, es könnte Sie überraschen, dass das Radreisen tatsächlich sehr günstig sein kann. Manchmal gebe ich dreihundert Euro auf einer vierwöchigen Radreise aus und selten mehr als tausend. Das hängt vor allem von meiner Bequemlichkeit ab. Gehe ich öfter essen, anstatt selbst zu kochen, beziehungsweise in eine Pension statt wild zu campen, wird es teurer. Das Budget beinhaltet alles: Vom Essen, der Unterkunft, Ersatzteilen, Kleidung und sogar den einen oder anderen Restaurant-Besuch. Die Kosten unterschieden sich kaum zwischen teuren bzw. billigeren Ländern. Unterwegs habe ich Radreisende getroffen, die mit einem noch kleineren Budget gereist sind. Alles ist möglich.

Warum auch sehr teuere Länder günstig sein können

In billigen Ländern ist die Versuchung sich eine zusätzliche Annehmlichkeit zu leisten wesentlich höher. Ein kalter und regnerischer Tag stellt jeden Willen auf eine harte Probe, wenn am Strand ein Bungalow für zwanzig Euro die Nacht lockt. Das Gleiche gilt für billige Restaurants. In der Schweiz hingegen war ich nicht essen. Achtzig Euro für ein Menü ausgeben – nie im Leben. In Polen dagegen war ich ständig im Restaurant respektive in einer Pension. In teueren Ländern gehe hingegen eher wild campen oder auf einen tollen Campingplätze, die im Verhältnis billiger sind als Pensionen in billigeren.

Unterschiedliche Arten eine Radreise zu gestalten

Das unabhängige Reisen ist sicherlich die billigste Art neue Landschaften und Regionen zu entdecken. Dies bedeutet, dass Sie alles nötige zur Selbstversorgung mitnehmen, also genügend Nahrung und die Koch-Ausrüstung. Dem entgegen gesetzt ist die sogenannte Kreditkartentour, eine leichte Art des Reisens. Mit wenigen Klamotten und ohne Outdoor – Überlebensausrüstung durch die Welt radeln. Nur empfehlenswert für kürzere Touren, da die tägliche Bezahlung von Mahlzeiten und Unterkünften selbst in billigen Ländern sehr teuer werden kann. Die dritte Arte auf eine Radreise zu gehen, ist die sogenannte geführte Tour. Diese werden von spezialisierten Firmen geplant und durchgeführt. Diese kosten in der Regel sehr viel Geld und bringen nur einen Bruchteil der Abenteuer und Abwechslung der zuvor erwähnten Formen. Die Route und die Unterkunft werden vorgebucht und das Gepäck jeden Tag zum nächsten Hotel transportiert.

In Gruppen zu Reisen ist stets billiger

Manche bevorzugen in Gesellschaft zu reisen, andere wollen allein die Welt entdecken. Allein zu reisen ist stets die teuerste Art, ganz gleich welche der drei zuvor erwähnten Weisen Sie bevorzugen. Ein Reisepartner senkt die Ausgaben erheblich. Dies gilt insbesondere für die Unterbringung, da der Preis eines Einzelzimmers selten signifikant niedriger als der eines Doppelzimmers ist. Die Ausgaben für das Essen können ebenfalls auf einfache Weise gesenkt werden. Aber bei weitem nicht in dem Maß wie durch eine Reisebegleitung. Gemüse, Pasta bzw. Reis können einfach transportiert werden. Ob zu zweit oder allein, ein selbst gekochtes Camping-Dinner an einem einsamen See genossen, ist das Highlight einer Radreise.

Ausrüstung: Der teuerste Teil einer Radreise – Oder doch nicht?

Sollte das Budget groß genug sein, ist es sicher eine gute Idee, in ein gutes Fahrrad bzw. eine gute Ausrüstung zu investierten. Es muss nicht das teuerste sein, aber leichtes und zweckmäßiges Material steigert das Vergnügen ungemein. Ist das Budget eher knapp bemessen, seien Sie dennoch bereit auf die Reise Ihres Lebens zu gehen. Denken Sie nicht darüber nach – Radeln sie mit den Sachen los, die sie eh schon besitzen.

Reisekosten

Neben den Kosten für die Anreise und den Transport des Rades unterscheiden sich die Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Ländern enorm. Eine Camping-Radreise in Schweden kann teurer sein als eine Reise mit Luxusunterkunft in Griechenland. Ein Budget von ca. 50 bis 100 Euro pro Tag für eine durchschnittliche Radreise ist realistisch. Organisiert man die Anreise mit dem Flugzeug, was grundsätzlich überhaupt kein Problem darstellt, wird das Rad als Sportgepäck deklariert. Fahrräder gelten immer als Sperrgut und dementsprechend sind die Konditionen der Fluglinien sehr verschieden. Im günstigsten Fall transportiert die Airline das Rad umsonst. Sofern sie es aber zusammen mit dem Freigepäck verrechnet, führt dies zu erheblichen Mehrkosten.

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