Eines Spätherbsttags entschied ich mich für einen Ausflug zur Burg Breuberg im Odenwald. Ich nahm mein Fahrrad und fuhr mit dem Zug bis Miltenberg und von dort radelte ich bei sonnigem Wetter in den Odenwald. Nach Wochen voller Regen und Trübheit war ich bereit für eine längere Tour. Die Burg Breuberg, eine der größten Burgruinen Deutschlands, thront 600 Meter über dem Meeresspiegel und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Umgebung. Ursprünglich im 14. Jahrhundert erbaut, wurde sie im Laufe der Zeit mehrfach erweitert und umgebaut. 1622 wurde sie während einer Belagerung durch schwedische Söldner weitgehend zerstört, weshalb heute nur noch Teile der Burgmauern und einige Türme übrig sind.
Am Bahnenhof angekommen nahm ich den Radweg ein Stück den Main entlang und dann ging es in den Odenwald hinein. Eine kleine Weile später sah ich die ersten Dächer der Stadt Amorbach. Es war noch zu früh am Morgen für einen Gang zum Bäcker. Außerdem hatte ich mir vor der Reise an paar Brötchen geschmiert. Ich radelte durch das Städtchen und sammelte ein paar Eindrücke von der Altstadt und dem Kloster, einer ehemaligen Benediktinerabtei.
Bei gutem Wetter radelte ich weiter in Richtung Jagdschloss Eulbach und einer Limes-Anlage, die auf einem Bergkamm oberhalb von Erbach liegt. Das Jagdschloss Eulbach ist ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert. Es war einst eine Residenz der Landgrafen von Hessen-Darmstadt und diente ihnen als Ort zur Jagd und zur Erholung.
Beim ersten Zwischenstopp besuchte ich die berühmten Limes-Ruinen, die sich nicht weit vom Jagdschloss Eulbach befinden. Die Ruinen sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und bieten einen interessanten Einblick in die Geschichte des Römischen Reichs in Germanien und gehören zu den am besten erhaltenen Limes-Ruinen in Deutschland.
Ein besonderes Highlight der Ruinen ist der Wachturm, der als „Erbacher Wachturm“ bekannt ist. Der Wachturm ist gut erhalten und bietet einen beeindruckenden Ausblick auf die Umgebung. Auf dem Weg zum Wachturm kann man auch eine Reihe von Informationstafeln entlang des Weges lesen und mehr über die Geschichte des Limes erfahren.
Einen zweiten Halt machte ich in Michelstadt. Die Stadt ist über die Grenzen Hessens für ihre malerischen Fachwerkhäuser und die reizvolle Altstadt bekannt. Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten sind die Stadtkirche St. Martin und das alte Rathaus am Marktplatz. Das Alte Rathaus ist ein typisches Beispiel für die Architektur des Spätmittelalters und der frühen Renaissancezeit. Das Gebäude hat eine lange Geschichte und diente sowohl als Rathaus als auch als Gerichtsgebäude. Heute ist es eine Touristenattraktion und beherbergt ein Stadt-Museum.
Am späten Nachmittag kam ich dann nach Breuberg. Von dort wanderte ich den Berg bis zur Burg hinauf und freute mich über die herrlichen Ausblicke über den Odenwald. Es war eine herrliche Radtour durch den lieblichen Odenwald und ich genoss die eindrucksvollen Landschaften und die frische Luft. Da ich vorwiegend über einsame Waldwege radelte, hatte ich mich auf der Strecke zwischen den Limes Ruinen und Michelstadt verfahren. Aber glücklicherweise konnte mir ein Wanderer, den ich getroffen hatte, den richtigen Weg erklären.
Nach der Besichtigung der Burg machte ich mich auf eine kleine Wanderung in der Umgebung. Der Odenwald bietet viele Möglichkeiten für Spaziergänge und Wanderungen. Ich war begeistert von der Schönheit der Natur und den weiten Blicken über den Odenwald.