Etwa zwanzig Kilometer südlich von Pontarlier, entlang der Route Départementale 437, liegt der Lac de Saint-Point. Der See wird von der Doubs gespeist, die den See von Süden kommend in Richtung Norden durchfließt.
Der Lac de Saint-Point ist mit einer Fläche von nahezu sechs Quadratkilometern der größte natürliche See im französischen Jura. Er fügt sich inmitten einer skandinavisch anmutenden Landschaft auf einer Höhe von 900 Metern in die Berglandschaft ein. Das Westufer, das touristisch weniger erschlossen ist, übt einen besonderen Reiz aus. Hier verläuft die fast autofreie Route Départementale 129 durch sanft hügeliges Weideland, und zwischen dichtem Schilf dümpeln malerische Fischerboote im klaren Wasser. Am Seerundweg finden sich wilde Badeplätze, und die Gipfel der Schweizer Alpen sind immer in Sichtweite. Im Hochsommer erwärmt sich der Bergsee auf bis zu 25°C, und im Winter friert er für mehrere Monate zu.
Malbuisson
Auf der Ostseite, zwischen der viel befahrenen D 204 und dem Ufer des Lac de Saint-Point, reihen sich mächtige, aber gleichzeitig konfektionierte Chalets aneinander. Malbuisson bietet gut ausgebaute Badeplätze, die sich besonders für Familien eignen. Neben einer exklusiven Segelschule gibt es einen Tretbootverleih sowie eine gut ausgestattete Fahrradvermietung. Besonders mit den bereitstehenden E-Bikes wird jede Radtour, selbst im Hochjura, zu einem entspannten Erlebnis.
Etwa fünf Kilometer nördlich von Malbuisson entspringt die Quelle „La Source Bleue„. In einem Wald oberhalb des Sees verläuft ein weit verzweigtes, mit Wasser gefülltes Höhlensystem. Direkt vor dem Felsspalt, aus dem schließlich die Karstquelle hervortritt, schimmert das Wasser tiefblau.
Métabief
Südöstlich des Lac de Saint-Point, am Nordhang des Mont d’Or in einer Höhe von 1000 bis zu 1400 Metern, erstreckt sich der Ort Métabief. Hier hat der Wintersport im Jura seinen Platz gefunden. Neben zahlreichen Freizeitmöglichkeiten verdankt der Ort seine Bedeutung vor allem der äußerst attraktiven Lage. Insbesondere wohlhabende Städter suchen nach Wohnungen in den dauerhaft vermieteten Appartementhäusern. In der wachsenden Anzahl dieser Wohnkomplexe spiegelt sich der langanhaltende Bauboom entlang der Schweizer Grenze wider.
In der Umgebung von Métabief entstand eines der beiden wichtigsten Wintersportzentren im französischen Jura. Die vielen Hotels und extravaganten Chalets ähneln denen in den Savoyer Alpen und nehmen der eigentlich abgeschiedenen und reizvollen Gegend ihre romantische Aura. Dafür ist das Angebot an Liften und Pisten für ein Mittelgebirge beachtlich. Wie üblich in Frankreich, ist die Benutzung der Loipen gebührenpflichtig.
Mont d’Or
Der Berg, nach dem der berühmte Käse „Le Vacharin Mont d’Or“ benannt ist, ist keine eigentliche Gipfel, sondern eine kleine Erhebung auf einem langen Kamm, der 200 Meter tief zur Schweiz hin abfällt. In Frankreich wird der Käse traditionell mit Rohmilch hergestellt. In der Schweiz hingegen gilt ein Gesetz aus dem Jahr 1981, wonach der unter dem gleichen Namen geführte Schweizer Käse ausschließlich mit pasteurisierter Milch hergestellt werden darf. Welcher Käse besser schmeckt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Doch den Kühen, die mehrmals täglich die Grenze überqueren, dürfte es relativ gleichgültig sein, was aus ihrer Milch wird.
Von Métabief führt die D450 weiter den Hang hinauf. Kurz vor dem Gipfel befindet sich ein Parkplatz. Von dort sind es noch etwa zehn Minuten Fußmarsch, bis man den Gipfel des Mont d’Or erreicht. Die besten Aussichtspunkte auf die Zentralalpen sind entlang der Kamm-Wanderwege zu finden, die vom Gipfel sowohl nach Süden als auch nach Norden führen.
Eine richtig schöne Radtour durch das Hohe Jura. Die Strecke eignet sich für geübtere Radler. Natürlich ist die Tour mit dem E-Bike für jeden machbar. Die sechzig Kilometer lange Strecke weist außer ein paar Höhenanstiege ein eher liebliches Hügelprofil auf. Ambitionierte Fahrer schaffen es auch am gleichen Tag wieder zurück zu fahren. Am geeignetsten ist der Frühling oder der Herbst. Dann lockt eine Überlandfahrt fast ohne Autos.
Zur Quelle des Doubs
Südlich des Lac de Saint-Point schließt sich direkt der wesentlich kleinere Lac de Remory-Boujeons an. Auf der D 437 führt der Weg entlang des noch jungen Doubs in Richtung Mouthe. Die kleine Gemeinde liegt auf einer Höhe von 933 Metern über dem Meeresspiegel und mehr als 25 Kilometer südwestlich von der Stadt Pontarlier. Das Dorf erstreckt sich bis zur Quelle des Doubs.
Der Weg zur Source du Doubs führt von Mouthe zunächst an Skiliften und einem Campingplatz vorbei. Aus stark gefaltetem Jurakalk sprudelt eine kräftige Quelle in ein moosgrünes Becken. Hier, unweit der Schweizer Grenze, entspringt der Doubs. In den nächsten hundert Kilometern wird er sich von dieser Quelle aus nicht mehr als zehn Kilometer entfernen.
Der unentschlossene Fluß
Der Fluss Doubs, auch als „der unentschlossene Fluss“ bekannt, ist ein faszinierendes Gewässer, das durch Frankreich und die Schweiz fließt. Er hat diesen Beinamen aufgrund einer außergewöhnlichen Eigenschaft seines Verlaufs: Er ändert mehrmals seine Richtung, indem er zunächst nach Westen fließt, dann eine scharfe Drehung nach Süden macht und schließlich wieder nach Westen zurückkehrt. Diese scheinbare Unentschlossenheit verleiht dem Fluss einen einzigartigen Charakter und hat zu seiner Bezeichnung beigetragen
